Wie läuft eine Mediation ab? Das Wichtigste zum Verfahren


Das Werkzeug zur Konfliktlösung.

 

Ein großer Vorteil  ist die klare Struktur einer Mediation. Man spricht daher von einem geregelten Verfahren, wobei der Mediator für den Ablauf verantwortlich ist. Die beteiligten Parteien können sich somit ganz den Inhalten widmen, die ihnen wichtig sind. Eine Mediation lässt sich folglich als Werkzeugkasten zur Bearbeitung eines Streitfalles verstehen. Das Material liefern Sie.

 


Grundlagen einer Mediation.

  • Eine Mediation setzt voraus, dass die Konfliktparteien bereit sind, eigenverantwortlich an einer Konfliktlösung mitzuarbeiten. Freiwilligkeit heißt, das alle Teilnehmer jederzeit die Möglichkeit haben, das Mediationsverfahren zu beenden. Dies gilt übrigens auch für den vermittelnden Mediator.
  • Alles was besprochen wird, bleibt vertraulich. Der Mediator hat Schweigepflicht, und in der Regel verständigen sich auch die Beteiligten darauf, dass nichts nach außen dringt. Inwieweit Anwälte mit eingebunden werden, wird zu Beginn des Verfahrens besprochen.
  • Zukunftsorientierung ist ein wichtiges Stichwort. Ziel der Mediationsgespräche ist, eine zukunftsfähige, tragbare Lösung zu finden, die den Interessen der Parteien entspricht. 
  • Wenn Expertenrat benötigt wird, wie ein Rechtsrat oder andere Expertisen, so werden diese nach Bedarf von den Beteiligten eingeholt. Der Mediator selbst erteilt weder eine Rechtsauskunft noch gibt er Lösungen vor.

Ablauf und Struktur des Verfahrens.

  1. Vorlaufphase
    Zu Beginn einer Mediation werden die Beteiligten gebeten, telefonisch oder schriftlich in Kürze Ihre Sicht des Konflikts darzulegen. Auch ein persönliches Vorgespräch ist möglich. Es fällt die Entscheidung, ob Mediation das Mittel der Wahl ist.
  2. Einführung/Mediationsvertrag
    Die Konfliktparteien kommen zusammen, es wird eine schriftliche Vereinbarung getroffen, die auch die Kosten und die mögliche Dauer der Mediation beinhaltet. Umgangsregeln für das Verfahren werden besprochen. Die Parteien verständigen sich darauf, dass während der Mediation ein möglicher Rechtsstreit ruht.
  3. Inhaltliche Sitzungen zu den Konfliktthemen
    In gemeinsamen Gesprächen werden die Themen festgelegt, die in der Mediation besprochen und für die eine einvernehmliche Regelung gefunden werden soll. In der Folge gilt die besondere Aufmerksamkeit den Interessen aller Beteiligten. Auf diese Weise werden  tragfähige Ergebnisse vorbereitet. Alle denkbaren Lösungsoptionen kommen auf den Tisch.
  4. Verhandeln/Vereinbaren von Lösungen
    Die Beteiligten handeln unter der Leitung des Mediators eine Konfliktlösung aus, die alle mittragen. Dabei wird insbesondere auf Nachhaltigkeit und Fairness geachtet. Schließlich wird eine Mediationsvereinbarung  geschlossen. Wenn nötig, kann eine notarielle/ anwaltliche Schriftform ausgearbeitet werden, die gerichtlich Bestand hat.
  5. Feedback-Sitzung
    Nach einer vereinbarten Zeitspanne kommen die Parteien nochmals zusammen, um zu klären, ob die geschlossene Mediationsvereinbarung sich als tragfähig und für alle als zufriedenstellend erwiesen hat. Wenn bisher Zwischenlösungen vereinbart wurden, wird die Vereinbarung nun möglicherweise erweitert. Auf diese Weise wird in der Mediation für Nachhaltigkeit gesorgt, die die Konfliktpunkte für alle Parteien gut regelt.

Sie haben schon einen Anwalt?

 

Die Mediation gibt Ihnen die Möglichkeit, einen Konfliktfall außergerichtlich zu lösen. Wenn Sie sich hierfür entscheiden, bleibt Ihr Anwalt weiterhin in rechtlichen Fragen Ihr Experte und Ihr Vertreter vor Gericht, wobei in der Regel gerichtliche Verfahren während einer Mediation ruhen. Wird am Ende einer Mediation eine verbindliche Vereinbarung getroffen, so wird diese rechtlich geprüft werden, wo nötig, um vor Gericht Bestand zu haben. Auch hier bleibt Ihr Anwalt ein wichtiger Partner. Anwaltliche Praxis und Mediation gehen somit Hand in Hand.

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